Berlin – Die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVMetalle) bringt sich konstruktiv in den Prozess zur Ausgestaltung eines Ausgleichsmechanismus ein. Das Gutachten „Erfassung und Ausgleich der Preiseffekte beim Kohleausstieg“, verfasst vom Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI), zeigt, welche kostensteigernden Effekte mit dem Kohleausstieg zu erwarten sind. Zudem eruiert das Gutachten, wo ein Ausgleichsmechanismus ansetzen könnte.
Das Gutachten identifiziert drei kostensteigernde Effekte, die durch die Stilllegung von Kohlekraftwerken entstehen: Anstieg des Börsenstrompreises und der Systemkosten (Netze, Reserven, etc.) sowie eine Änderung des Emissionsfaktors der ETS-Strompreiskompensation.
Der Ausgleichsmechanismus setzt dabei am Börsenstrompreis an. Um den Anstieg des Börsenstrompreises zu erfassen, hat das EWI Köln drei Methoden zur Quantifizierung des Preiseffekts entwickelt. Diese Quantifizierung ermittelt mit der Strompreisdifferenz die Höhe des Ausgleichs und stellt somit den ersten Schritt für einen Ausgleichsmechanismus dar, wie ihn bspw. die WSB-Kommission vorsieht.
Jede Methode wird anhand von drei Kategorien bewertet: Güte, Transparenz und Praktikabilität. In einem zweiten Schritt gilt es dann zu diskutieren, wie bei einem Ausgleichsmechanismus die Abwicklung erfolgen und wie sich der Begünstigtenkreis zusammensetzen sollte.
„Das EWI hat drei gut handhabbare Vorschläge erarbeitet, die geeignet sind, die Strompreissteigerungen zu berechnen und somit den ersten Schritt für einen Ausgleichsmechanismus zu leisten. Aus Sicht der WVMetalle erscheint dabei vor allem das sogenannte „Merit-Order-Modell“ zielführend. Es ist treffsicher, transparent und gut durchführbar“, fasst WVMetalle-Präsident Roland Leder die Ergebnisse zusammen. „Wir empfehlen der Politik, diese Modelle in den Beratungen zum Kohleausstiegsgesetz zu berücksichtigen.“